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Infoheft 2011.6 |
Beobachtungen beim 12. Herzberger
Teleskoptreffen
Vom 22.- 25. September trafen sich in Jeßnigk wieder weit über
Hundert Ama-teurastronomen aus dem In- und Ausland zu
umfangreichen Beobachtungen, zu Vorträgen, Fachsimpeleien und
zum Biertrinken. Dieses Jahr war ich zwei Nächte und als
einziges Mitglied unseres Vereins am Beobachtungsort. Tagsüber
wurden die Sonne mit ihren Flecken und Protuberanzen mit
unterschiedlichen Teleskopen und Filtern beobachtet und die
Leistungen der Teleskope miteinander verglichen. Ich stellte
fest, daß ich mit meinem Telementor, auch im Vergleich mit
größeren Teleskopen, sehr zufrieden sein kann.
Reisedobson
Foto: Dietmar Scholz
Dieses Jahr wollte ich die optische Leistungsfähigkeit meiner
eigenen Teleskope und Ferngläser miteinander vergleichen und
mit einem handbetriebenen Nachführ-gerät von Udo Mutze
Sternbildaufnahmen machen.
Die erste Nacht war leider nicht sternenklar. Nur kleine und
wechselnde Wolkenlücken gaben den Himmel frei. Meinem
Nachbarn, Vorsitzender des Vereins Sternwarte Sankt
Andreasberg e.V. im Harz, gelangen dennoch mit seiner großen
optischen und digitalen Technik eindrucksvolle Aufnahmen der
Galaxie M 101 mit einer seit einiger Zeit sichtbaren
Supernova, die er uns am Laptop zeigen konnte. Auf nur eine
Nacht konzentrierte sich nun mein Vorhaben. Wie am Tag zuvor
hatte ich alle Beobachtungsinstrumente aufgebaut und außer dem
Reisedobson nach dem Himmelspol ausgerichtet. Die beiden
großen Wiesen waren nun voll mit Mensch und Technik. Die
zweite Nacht bot einen wunderbar klaren Himmel und wir konnten
bis zur Morgendämmerung beobachten. Aber nur mit bloßen Augen
nimmt man Auf- und Untergänge der Gestirne, die scheinbare
Drehung des Himmels mit der Milchstraße richtig war. Nachdem
ich lange mit dem 8“-Dobson und dem Telementor beobachtet
hatte, wollte ich die Sternbildaufnahmen machen, denn der
Himmel sollte richtig dunkel sein. Aber als ich durch den
Sucher der Kamera blickte, sah ich nichts. Tau war auf dem
Objektiv und auch auf dem Fernglas 20x80 und ich mußte leider
auf die Photographien verzichten. Erst nach dem Abbau der
Nachführung hatten meine Nachbarn ebenfalls Probleme mit dem
Tau und nutzten einen Fön zur Trocknung ihrer Optik. So hatte
ich wieder etwas gelernt. Dank ihrer Hilfe konnte ich den Rest
der Nacht weiter mit dem Dobson beobachten. Noch rechtzeitig
vor der Dämmerung ging ich zu den sehr großen Dobsons, um auch
da den Jupiter, die Galaxien M 51 und M101, den Cirrusnebel,
den Hantelnebel, den Kugelsternhaufen M 15 und andere
eindrucksvolle Objekte zu beobachten.
Dietmar Scholz
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